Das Ökosystemmodell von Vieremäki
Die Regionen Kaustinen und SydänSuomessa haben ein großes Potenzial für die Biogasaufbereitung. Beide Regionen bieten interessante Möglichkeiten für die Errichtung von Anlagen. Daher lag es nahe, Vieremä zu besuchen, wo eine kleine Gemeinde mit knapp über 3.000 Einwohnern vorbildlich an einem Biogas-Ökosystem gearbeitet hat.
Das Biogas-Ökosystem von Vieremä in Kürze
Die Vieremän Partnership Enterprise Village, Ponsse Oyj und Vieremän Lämpö ja Vesi Oy spielen eine Schlüsselrolle bei der Schaffung von Nachfrage nach dem Biogas-Ökosystem. Das Netz verbraucht etwa 5 GWh Biogas, das per Pipeline als Rohgas aus Anlagen geliefert wird, in die die örtlichen Landwirte selbst investiert haben. Das Rohgas kann so verwendet werden, wie es auf dem Betriebsgelände vorhanden ist, oder es kann je nach Bedarf gereinigt und komprimiert werden, unter anderem zu einer Tankstelle für komprimiertes Biogas (CBG), die sich ebenfalls auf dem Gelände befindet. Die Versorgungssicherheit wird durch ein Reservekraftwerk für Fernwärme von Vieremän Lämpö und Vesi Oy und einen Lagertank für verflüssigtes Biogas erhöht. Dies bedeutet, dass die Nutzer sicher sein können, dass Gas und Wärme immer verfügbar sind und die Gaslieferanten wissen, dass eine Nachfrage besteht. Darüber hinaus hat die Gemeinde Vieremä in die Schaffung von Nachfrage investiert, indem sie ihren Fuhr- und Maschinenpark auf Gas umgestellt hat. Die Gemeinde Vieremä hat eine 14 km lange Gasleitung gebaut, die die Schwelle für Landwirte senkt, Biogasproduzenten zu werden.
Foto: Mikko Kajanus, technischer Direktor von Vieremä, zeigt den Endpunkt der Rohbiogasleitung, wo sich die Verdichtungs- und Reinigungseinheit befindet. Im Hintergrund sieht man den Container, in dem die technische Ausrüstung untergebracht ist, und die Betonwand, die als Sicherheitsbarriere um die Druckgasbehälter dient.
Die Nutzung umweltfreundlicher Energie steht im Mittelpunkt der Strategie der Gemeinde
Die Strategie der Gemeinde Vieremä setzt auf einen starken Wirtschaftssektor und eine Vorreiterrolle in der Bioökonomie. In der Strategie wird auch die Umweltfreundlichkeit des Agrarsektors hervorgehoben. Diese Themen haben es leicht gemacht, Investitionen in das Biogas-Ökosystem zu rechtfertigen.
Vieremän Lämpö ja Vesi Oy ist für die Nachhaltigkeit des Biogasnetzes verantwortlich, und daher ist es für die Landwirte ein Leichtes zu zeigen, dass sie ein integraler Bestandteil dieses Netzes sind - die Nährstoffe sind in den Biogasanlagen gut verteilt, das erzeugte Biogas ist eine nahezu emissionsfreie Energiequelle und der Transport des Gases über Rohrleitungen ist umweltfreundlicher als der Transport per LKW.
Für jeden, der einen Standort in einem Industriegebiet betreibt oder in Erwägung zieht, ist das Gebiet wegen der vielen Möglichkeiten für erneuerbare Energien attraktiv. Neben Biogas gibt es auch Solar- und Windenergie.
Welche Lehren können wir daraus ziehen?
Indem die Gemeinde aktiv mit Unternehmen und Landwirten zusammenarbeitet, kann sie als Koordinierungsstelle fungieren und den Bedarf und das Produktionspotenzial der verschiedenen Akteure ermitteln. Nach und nach hat sich ein System herausgebildet, mit dem das Henne-Ei-Problem gelöst werden kann und die Nachfrage und das Angebot zu wachsen beginnen. Das Biogas-Ökosystem hat einen guten Start hingelegt, und neue Erzeuger und neue Nutzer kommen in angemessenem Tempo hinzu.
Das Semukas-Projekt
Der Besuch wurde im Rahmen des Projekts "Interregionaler Wandel und Wachstum" organisiert. Ziel des Projekts ist es, neue und stärkere Unternehmensnetzwerke innerhalb und zwischen den Regionen Kaustinen und SydänSuomessa zu schaffen. Das Projekt wurde zu 80 % vom Regionalrat von Zentralösterbotten im Rahmen des Just Transition Fund (JTF) finanziert. Der 20%ige Eigenfinanzierungsanteil der Projekte wird von den Gemeinden in den Durchführungsregionen getragen.
Weitere Fotos
Foto: Derzeit laufen die Planung eines größeren Solarparks im industriellen Maßstab sowie eine gemeinsame Studie über die Nutzung von Dächern auf einem Industriegelände.
Foto: LNG ist im finnischen System zur Kennzeichnung von Chemikalienwarnungen noch nicht anerkannt, daher steht auf dem Turm "Maakaasu LNG".